Paul Greco suggeriert in seinem Werk die Kongruenz von biologischen Organismen und harmonischen Schallereignissen, indem er für biomorphe Muster und Schwingungsgraphiken eine gemeinsame Formensprache entwickelt. Auch seine im Rahmen dieser Ausstellung gezeigten Jazz-Bilder spüren dem Naturgeheimnis nach, weshalb Klänge formgestaltenden Einfluss auf Molekularstrukturen haben. In ihnen setzt er sich genauer mit Elementen der Jazzrhythmik wie Pattern, On-Beat und Off-Beat auseinander und bestimmt die Farben des Jazz als Schwarz und Gold. Greco findet einen äquivalenten Ausdruck für musikalische Harmonik, indem er in seinen Werken synästhetisch Zellen zu Tönen in Bewegung setzt oder Instrumentenformen mit natürlichen Materialien wie Schlangenhaut und Holz in Korrelation bringt.

Grecos Jazz-Bildern vergleichbar erodiert die Serie City Fragments die Natur-Kultur-Grenze. Diese Metallfragmente und Zeugnisse der menschlichen Einmischung in die Natur hat der Künstler auf den Straßen von New York City aufgelesen und im Sinne seines ganzheitlichen kulturökologischen Anliegens bearbeitet. Die Abfälle der Großstadt, die von der Natur durch Rost und Degeneration zurückerobert werden, übermalt Greco mit schwarz-weißen Zellstrukturen und assistiert so der Natur im Prozess der Wiederaneignung.

Die Ausstellung New York Jazz lädt den Betrachter ein, die synästhetischen Klanggemälde mit den City Fragments zu vergleichen und sich in einem Kosmos der Mikrokosmen New Yorks zu bewegen. Gemeinsam drücken die beiden Werkgruppen den Glauben des Künstlers an eine kosmische Harmonik aus, in welcher alles mit allem in sympathetischer Schwingung verbunden ist. Jedes von Grecos Kunstwerken versteht sich als Teil einer größeren, rätselhaften und noch nicht aufgefundenen Struktur natürlichen Lebens.

Impressionen der Ausstellung: